Onkologisches Zentrum Poznan, Polen

Der Realisierungswettbewerb für die Erweiterung des polnischen Onkologiezentrums in Poznan umfasst ein ambulantes Zentrum für Prävention sowie die Molekular- und bildgebende Diagnostik. Ergänzt wird dieses durch einen Protonentherapiebunker. Nach einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren wurden 22 Planer zur Teilnahme aufgefordert.

Der Neubau wird im direkten Umfeld des historischen Stadtbildes Poznans errichtet. Bedeutende Einzelgebäude und Plätze befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Gleichzeitig ist diese Erweiterung des Onkologischen Zentrum von überörtlicher Bedeutung und starkem öffentlichem Interesse. Die Gestaltung bewegt sich so im Spannungsfeld einer zu berücksichtigenden Nachbarschaft und einer neu zu schaffenden Identität und Adresse des Neubaus.

Aus der Funktion des Hauses erwächst aus unserer Sicht auch der Anspruch auf einen freundlich-hellen-offenen Charakter, der ebenso zu berücksichtigen hat, dass die besondere Vulnerabilität der Patienten einen im gleichen Maße schützenden Aspekt erfordert.

Unsere Fassade entwickelt sich zunächst aus einem engmaschigen Raster, welches die flexible Innenraumaufteilung ermöglicht. Die Rasterung wird vertikal und horizontal in bestimmten Bereichen moduliert und gebrochen, um städtebaulich zu interagieren und funktional zu agieren. So öffnen sich beispielsweise das Eingangsgeschoss und die Gebäudeecken zum Strassenraum und zur Stadt. Die Vertikalelemente an der Garbary planen wir tiefer und mit geneigter Vorderkante, um die tangentiale Transparenz der Öffnungen in Teilen etwas zurückzunehmen und den Geschossen eine angemessene Privatheit zu verleihen. Neben den funktionalen Aspekten der genannten Massnahmen, entsteht so an der Garbary eine ausdrucksstarke und identitätsstiftende Fassade. Im Gegenzug sind die Fassaden an den Rückseiten und ruhigeren Nebenstrasse zurückhaltender und flächiger gestaltet.