St. Hedwig-Krankenhaus Berlin

In der Neufassung des PsychKG ist für psychiatrisch erkrankte Patienten der tägliche Zugang ins Freie gefordert. Am St. Hedwig-Krankenhaus Berlin können aufgrund des innerstädtischen Standorts geeignete Flächen nicht dem am Haus Karl-Borromäus zuordnen. Im Vorfeld wurden neben einem Nutzungstausch von Bauteilen innerhalb der Liegenschaft sowie weitere Optioen für die Ausweisung der Freiflächen auf und um das Gebäude entwickelt und bewertet. Der Anbau zweier Balkonanlagen an die geschlossenen Seitenwände des zentral gelegenen Altbauteils hat sich dabei als Vorzugsvariante herauskristallisiert.

Zwei viergeschossige Balkonanbauten werden hofseitig an die beiden Seitenflügel des Altbauteils gestellt, um außenliegende Aufenthaltsbereiche für die Patienten zu schaffen. Jedem Geschoß stehen somit zwei Balkone zur Verfügung, die die unabhängige Nutzung durch Patientengruppen sowie die Einteilung in Raucher- und Nichtraucherbereiche ermöglicht. Die Balkonanlagen werden kokonartig durch ein Stahlnetz umschlossen, um Patienten am Übersteigen zu hindern. Im Randbereich der Balkonflächen plazieren wir Sitz- und Pflanzelemente. Das Edelstahlnetz soll berankt werden.

Die Lastabtragung der Balkonanlagen erfolgt über je zwei V-förmig zusammenlaufende Stahlstützen, die die bestehende Erschließungssituation im Erdgeschoss mit Hofeinfahrt, Anlieferrampe, Zufahrt zur Rettungsstelle und Tiefgarageneinfahrt nicht beeinträchtigt.